Schachverein Freital e.V. 
111 Jahre Schachgeschichte im Plauenschen Grund und der Freitaler Region

lustiges Schachlexikon


Alkohol   

Alkohol in Maßen mag ja noch während des Schachspiels angehen. Aber Alkohol in Massen ist grob unsportlich! Die FIDE täte daher gut daran, diese vom Spiel auszusperren. Betrunkene Schachspieler sind gegenüber ihren asketisch lebenden Kontrahenten deutlich in Vorteil: Ihre Fahne (Farbe blau) macht den Anti-Alkoholiker betrunken, so dass dieser bald zum Zeichen der Aufgabe die Fahne (Farbe weiß) schenken muß. Desweiteren wirken psychologische Kniffe gegen Betrunkene nicht, weil ihre Psyche, die nicht mehr vorhanden ist, nicht bekämpft werden kann. Am unfairsten jedoch ist es, dass die alkoholisierten Schachspieler mit doppelt sovielen Figuren spielen wie Nüchterne. Allerdings erschwert dies auch deren Spiel. Betrunkene legen ihr Spiel immer auf Beraubungssiege an, damit sie am Ende in Ruhe die beiden gegnerischen Könige mattsetzen können.   

Aberglaube     

Wie jeder weiß, sind die meisten Schachspieler abergläubisch. Gottlob ist man selbst von diesen absurden Anwandlungen völlig frei. Vorsichtshalber - um nichts falsch zu machen - ziehen wir dann aber doch die Socken an, die wir bei unserem letzten glanzvollen Sieg trugen. Auch wenn sie etwas verdreckt sind und vom Geruch her an einen Emmentaler erinnern ...

Bauer

Bekanntlich die Seele des Spiels. Bauern sind besonders mit ihren Gabeln gefährlich. Dies erfuhren die adeligen Herrschaffen schon im Mittelalter bei den Bauernaufständen. Küßt einen Bauern die Muse oder genauer gesagt die achte gegnerische Reihe wird der einst so Unscheinbare in den Adelsstand erhoben. Preis der Auszeichnung ist dabei aber oft eine Geschlechtsumwandlung zur Dame. Besondere Wertschätzung im Adel genießen Zentrums-, Frei- und besonders gedeckte Freibauern.

Paradox wird das Schach, wenn der Bauer mit dem Bauern die Dame der Dame schlägt bzw. der Bauer der Dame die Dame des Bauern verspeist. Das Gleichgewicht der Kräfte wird nicht gestört, wenn der Bauer mit der Dame Bauern oder Damen tauscht ...  

DWZ-Sachbearbeiter

Bekanntlich der unfähigste Mathematiker in unserem Schachbezirk. Er ist ein ständiges Ärgernis: Nie, aber auch fast nie, rechnet er einem die eigene Wertungszahl korrekt aus. Hätte der Bezirk endlich einen guten DWZ-Sachbearbeiter, wäre wohl jedermann um mindestens 100 Punkte besser - mit Ausnahme des DWZ-Sachbearbeiters selbst. Sie verbessern sich seltsamerweise schon kurz nach erstmaligem Amtsantritt kolossal.     

Letztes Brett    

Das achte Brett ist in einer Mannschaft meist das Allerletzte. Der Spieler am achten Brett sitzt immer im entlegensten Winkel des Raumes - Zuschauer verirren sich an dieses Brett nur dann, wenn sie in derselben Ecke die Toiletten vermuten. "Der Patzer am achten Brett", so die anderen sieben Mannschaftskameraden, erweckt bestenfalls beim Stand von 3,5:3,5 Interesse. Auch ansonsten ist die Rolle des letzten Mannes undankbar: Wenn er nicht alle Saisonspiele gewinnt - das darf erwartet werden, schließlich spielt der achte Mann stets gegen den schlechtesten Spieler des Gegners - wandert er in die nächstniedere Mannschaft.

Glücksspiel    

Schach ist ein durch und durch logisches Spiel, behaupten all jene, die soeben eine Partie gewonnen haben. Alles Mumpitz! Schach ist ein reines Glücksspiel, wie der Autor und sicher auch viele Leser schon in unzähligen Partien nachgewiesen haben. Plötzlich gewinnt halt mal eine Springergabel die Qualität oder ein undeckbares Matt befindet sich auf dem Brett - wenn alles logisch auf dem Brett zuginge, würde jedes Match doch im Remis enden. Selbst der Internationale Schachverband FIDE gesteht ein, beim Schach handelt es sich um ein Glücksspiel: Denn wie wäre es sonst zu erklären, dass die von der FIDE verliehenen Titel Großmassler (GM), Internationaler Massler (IM) und FIDE-Massler (FM) heißen. Merke: Ein Patzer ist demnach einer, der ohne Glück spielt.  

Gabel

Ein durch und durch nützliches Utensil: Damit kann man Pommes mit oder ohne Ketchup aufspießen oder den Gegner piesacken. Eingesetzte Gabeln erleichtern einem das Verspeisen des Essens bzw. des Kontrahenten. Gabeln bleiben nur bei zwei Dingen der Erfolg versagt: Bei Suppe und bei anderen Springern.

Mitgliederversammlung

Fernbleiben, fernbleiben und nochmals fernbleiben lautet die bewährte Taktik, um ja kein Amt bei der alljährlichen Mitgliederversammlung zugeschanzt zu bekommen. Da sich dies schon lange herumgesprochen hat, wundert es keinen, dass die Versammlungen - abgesehen von den Funktionären und den Funktionärsanwärtern - nur spärlich besucht werden. Sollten nur alle zwei Jahre in Ihrem Schachclub Neuwahlen anstehen, können Sie es riskieren, in den anderen Jahren die Mitgliederversammlungen zu besuchen. Seien Sie aber gewappnet. Erkundigen Sie sich vorher, ob keiner der Funktionäre zurücktritt.

Hat der Vereinspräsident hinterhältigerweise die Mitgliederversammlung auf einen der Spielabende gelegt, und Sie tappen nichtsahnend in die Falle, helfen nur noch zwei Verteidigungszüge, die jedermann nach Geschmack wählt: Entweder beschimpfen Sie die "unfähige Vorstandschaft", mit der Sie nie und nimmer zusammenarbeiten wollten kompromißlos oder Sie machen einen auf beschäftigt. Sätze wie "Ich könnte eigentlich alles wesentlich besser als die derzeitige Vereinsführung machen, doch leider, leider bin ich beruflich so angespannt ..." lassen Sie in der Achtung Ihrer Klubkameraden garantiert kräftig steigen.